Sie sind hier:
Kalinka ermuntert Berufliche Schulen zu neuen Wegen |
(11.03.2004) Nach Auffassung von Kreispräsident Werner Kalinka müssen die Aufgaben der Beruflichen Schulen zum Teil "neu definiert" werden. In Plön erklärte er, die Beruflichen Schulen befänden sich in einem "starken Wandel" bei ihrer Aufgabenwahrnehmung. Immer stärker müssten sie sich bei einem Teil der Schülerinnen und Schüler darum kümmern, "dass nachzuarbeiten, was an den Schulen und im Elternhaus nicht vermittelt wird." Dies schließe vor allem auch den Abbau sozialer Verhaltensdefizite ein. Der Vorschlag des Leiters der Beruflichen Schulen im Kreis Plön, Elmar Off, den Beruflichen Schulen bei der Erlangung der Ausbildungsfähigkeit eine koordinierende Aufgabe zu übertragen ,sei "sehr überlegenswert". Er habe dies mit Off bereits erörtert. In den Beruflichen Schulen sei "viel Know-How", Fachkenntnis. Erfahrungen und Einsatzbereitschaft, um diese zentral wichtige Aufgabe wahrzunehmen. Im Ergebnis müssten Eltern, Schulen, Betriebe, Jugendhilfe, Agentur für Arbeit und Beratungsstellen "an einem Strang ziehen", so Kalinka . Der traditionelle Berufsschulunterricht mit einem oder zwei Berufsschultagen als Teil der dualen Ausbildung mache derzeit nur noch rd. 45 Prozent des Unterrichts in den Beruflichen Schulen im Kreis Plön aus. Rd. 55 Prozent der Schülerinnen und Schüler würden dort während der gesamten Woche weiter- und ausgebildet, weil diese zum Beispiel ohne Schulabschluss seien oder keine Ausbildungsstelle gefunden hätten. Kalinka : "Die Beruflichen Schulen nehmen heute in der Praxis Aufgaben war, die eigentlich zum allgemeinbildenden Schulwesen oder zur Wirtschaft gehören." Der Unterricht erfolge in der Regel zwischen 7.50 und 14.35 Uhr, zum Teil aber auch noch länger. Hinzu kämen die Fahrtzeiten. Kalinka , der den Beruflichen Schulen im Kreis an ihren Standorten in Preetz und Plön kürzlich einen Informationsbesuch abgestattet hatte: " Eigentlich läuft an den Beruflichen Schulen zum Teil ein Ganztagsbetrieb. Es ist wünschenswert, dass dafür auch eine entsprechende Infrastruktur einschließlich eines warmen Mittagessens vorgehalten wird. Bund und Land sollten Ganztagsagebote nicht nur im allgemeinbildenden Schulwesen finanziell fördern, sondern auch an den Beruflichen Schulen. Die Probleme und Notwendigkeiten unterscheiden sich nicht." Intensiv zu diskutieren sei auch, was der Hauptschulabschluss "heute tatsächlich noch für die Chancen im Ausbildungsbereich und auf dem Arbeitsmarkt wert" sei. Zu beachten sei, dass für die Lehrstellen immer höhere Schulabschlüsse verlangt würden. Darauf müsse in der Bildungspolitik reagiert werden. "Keine Zweifel" hat der Kreispräsident, dass der Hauptausschuss am 16. März 45.000 Euro zur Fortsetzung des Vor-AVJ freigeben wird. Die Mittel seien in der Dezembersitzung 2003 vom Kreistag "aus guten Gründen" in den Haushalt eingestellt worden. |