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IHK kritisiert die Bildungspolitik der Landesregierung |
(19.01.2015) Die Interessenvertretung der Lehrkräfte in Schleswig-Holstein (IVL) zeigt sich erfreut über die deutlichen Worte des Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Kiel, Klaus-Hinrich Vater, nach denen die derzeitige Landesregierung eine "nicht nachvollziehbare Genehmigungspraxis für Oberstufen an Gemeinschaftsschulen" vornehme, was zum Sterben der Gymnasien im ländlichen Raum beitrage. Auch die Einschätzung des IHK-Präsidenten, dass der "Akademisierungswahn" zu einer erhöhten Zahl von Studienabbrechern und einer sinkenden an Auszubildenden führe, teilt die IVL. Die Landesvorsitzende der IVL, Grete Rhenius, kritisiert, dass Ministerpräsident Albig selbst angesichts niedrigster Zustimmungswerte zu seiner Bildungspolitik, seinen Kurs gegen vehement gegen den Rat derjenigen vertritt, die die schulischen Verhältnisse nicht nur aus medienwirksamen Ministerinnen-Besuchen kennen ("Dafür gibt es ja zum Glück die Politik!"). Rhenius: "Das jüngste Bildungsexperiment in Schleswig-Holstein – die notenfreie Grundschule – ist krachend gescheitert. In Kenntnis dessen zu meinen, in der Staatskanzlei und mit Einstimmen-Mehrheit im Landtag wisse man besser, was bildungsmäßig notwendig und gewünscht sei, grenzt an politische Hybris." Der Vorwurf Albigs an Vater, dieser sei "nicht auf Höhe der Debatte", könne ebenso aus Verbandssicht nicht unkommentiert stehen bleiben. "Nicht die von Albig kritisierten ,Ratgeber’ liegen falsch in ihrer Einschätzung, sondern der Ministerpräsident selbst", erklärt die IVL-Landesvorsitzende Grete Rhenius. So lägen andere Bundesländer mit Schleswig-Holstein gleichauf. "Dies ist ohnehin kein geeigneter Indikator für Bildungserfolg, wie die bayerische Erfolgsstory der Mittel- und Realschulen zeigt. Ein glückliches und erfülltes Berufsleben hängt nicht vom Abitur ab, sondern kann genau so durch eine klassische Ausbildung erreicht werden", warnt Rhenius. V.i.S.d.P.: IVL-SH, Tade Peetz, Pressereferent |